Sonntag, 21. November 2010

Ys Seven

Ys Sevent

Ich warne schon einmal vor, der Text ist lang.
Darum wird dieser Blogeintrag auch durch die "Weiterlesen-Funktion" abgekürzt.



Bislang habe ich nie viel von der Ys Reihe gehalten, zumal mir der Protagonist Adol the Red nicht wirklich zugesagt hat. Er war mir einfach zu langweilig und dazu reiht er sich ebenso in den „stumme Hauptcharaktere“ Trend ein, der sich eine Zeit lang verbreitete wie ein Lauffeuer. Mir fehlt bei solchen Charakteren denen man die Worte selbst in dem Mund legen kann, wenn es nicht ohnehin seine Gefährten tun, immer die Persönlichkeit. Sie wirken meist platt und leicht lieblos.
Zudem hatte man mir von dem Ys Teil der in Deutschland für die PS2 erschienen ist abgeraten, weswegen ich mich auch nicht weiter um die Spiele gekümmert habe.

Auf Ys Seven bin ich zufällig gestoßen und mir wurde schnell klar, dass ich mich in gewisser Hinsicht geirrt hatte, mit meiner bisherigen Einstellung. Hätte ich nicht in Ys VS Sora no Kiseki reingeguckt, wodurch ich plötzlich die Lust dazu verspürte mehr über die ganzen Charaktere wie Aisha, Elk, Geis oder Dogi zu erfahren die mir vollkommen unbekannt waren, so hätte ich einen wirklich großartigen Titel verpasst.
Wie der Zufall es wollte war zu dem Zeitpunkt gerade die US Version zu Ys Seven herausgekommen, die ich mir dann kurzerhand zugelegt habe.

Das Ys Seven, wie man schon herauslesen kann, der nun mehr siebte Teil der Ys Reihe ist, sollte mich dabei nicht stören. Man braucht keinerlei Kenntnisse der Vorgänger, außer dem abenteuerlustigen Adol, seinen treuen Partner Dogi und den auch erst seit dem letzten Teil dazugekommenen Geis, sind alle Charaktere neu. In Laufe der Story stolpert man hin und wieder auf ein wenig Informationsgehalt zu dem sechsten Teil und könnte eventuell leicht gespoilert werden, wenn man vorhat diesen noch zu spielen, aber das ist auch schon alles.

Für die Entwicklung des Games ist Falcom zuständig, wieder eine dieser japanischen Spielefirmen, die noch nicht viel an Spielematerial in den Westen gebracht haben. Da der Publisher XSEED sich aber sehr für Falcoms Spieletitel interessiert, hat dieser sich aktuell einige Ys Titel und die Sora no Kiseki Reihe herausgepickt und bringt sie in Amerika heraus. So landete also auch Ys Seven in Amerika und mittlerweile hat es seinen Weg in den deutschen PSN gefunden. (Wahrscheinlich aber nur mit englischen Texten)

Fange ich also mal an ein wenig über dieses für mich sehr gelungene PSP Action RPG zu erzählen.

Wie so oft verschlägt es Adol Christin und seinen Gefährten Dogi in eine neue Gegend, dieses Mal auf den nördlichen Teil des Afroca Kontinents, wo sie per Schiff die Hafenstadt Altago ansteuern. Und wie könnte es anders sein, landen die beiden wieder einmal zum richtigen Zeitpunkt am falschen Ort und werden in eine ernstzunehmende Angelegenheit verstrickt die das ganze Königreich Altago für immer vernichten könnte.
Denn häufen sich die negativen Vorfälle in diesem Land immer mehr. Zum einen wären da die Titano, riesige Kreaturen die bisher nie Probleme bereiteten, aber nun verhäuft in Städte eindringen und für reichlich Ärger sorgen und dann geht noch eine geheimnisvolle Krankheit herum, für die es bislang kein wirksames Heilmittel gibt und an der sogar der König erkrankt ist.
Der Ursache dessen gilt es auf den Grund zu gehen und eine entscheidende Rolle dabei spielen die heiligen Drachen, die einstmals einen göttergleichen Status in Altago innehatten, aber langsam aber sicher in Vergessenheit geraten. Sie sind es nämlich die für das Gleichgewicht in Altago sorgen und da die Stämme die jeweils einen dieser Drachen repräsentieren, nicht mehr in vollständiger Form existieren, beginnt dieses zu schwanken.

Adols Aufgabe ist es, wie könnte es anders sein, Altago vor dem nahenden Untergang zu retten. Er muss die Drachenaltare der Stämme besuchen, um dort von den jeweiligen Drachen neue Kräfte verliehen zu bekommen und um zu Erfahren wie man das Unheil abwenden kann. Im Laufe der Story trifft Adol auf eine Vielzahl an interessanten Leuten, wie zum Beispiel die Tochter des Königs, die eine Vorliebe dafür hat aus dem Palast auszureißen und durch die Stadt zu wandern, ein blauhaariges Blumenmädchen, was eine zentrale Rolle in der Geschichte spielt und den Dragon Knights, Altagos Militäreinheit deren Mitglieder nicht alle wirklich fair spielen. Neben dies sind auch einige Charaktere dazu gewillt Adol auf seiner Reise zu unterstützen, hier hätten wir unter anderem einen frechen Jungen, der aus Shannoa stammt, einen recht ernsten und kämpferischen Mann aus Segram und ein blinde junge Frau aus Kylos, die die Zukunft durch den herrschenden Wind lesen kann.

Die Story um Ys Seven ist vielleicht nicht wirklich originell, wird aber recht gut erzählt und die Charaktere auch perfekt in diese mit eingebunden, ohne dass sie Fehl am Platz wirken. Nur humorvolle Stellen sind in diesem Spiel eher selten vertreten, was es ein wenig ernsthafter herüberkommen lässt, als manch andere Titel in diesem Genre.

Die wirklichen Stärken von Ys Seven liegen eindeutig im Gameplay und im Kampfsystem. Wie in einem typischen ARPG zu erwarten, läuft man die Gegenden zwischen den Städten ab und kloppt sich durch Unmengen an Gegnern die auf den Weg auftauchen. Das geht ganz leicht per Knopfdruck. Und wenn man den Angriffsbutton eine Zeit lang gedrückt hält, kann man sogar eine Charge Attacke starten, die den Feinden mehr abzieht.
Ansonsten hätten wir da noch die Skills, die per Leiste am rechten unteren Bildschirm angezeigt werden. (Im unteren Screenshot die blaue Leiste, die in einzelnde Abschnitte aufgeteilt ist. In den vier Kreisen kann man seine Skills packen)

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Wenn man in Shops neue Waffen kauft, sind diese oftmals mit so einem Skill versehen und um den zu erlernen, muss man ihn erst einmal aufstufen. Dazu rüstet man den Skill einfach aus, sammelt genügen SP von Gegnern um diesen auszuführen und gebraucht ihn so lange gegen Feinde bis dieser Level 1 erreicht. Ab dann kann man die Waffen gerne wieder ablegen ohne zu befürchten, dass man so den Skill wieder verliert.
Natürlich können die Skills noch weiter aufleveln, je öfter man sie benutzt.
Durch die Kraft der Drachen bekommt man übrigens noch mehr tolle Funktionen, so wie die Extra Skills. Hierzu muss die gelbe Leiste gefüllt sein, die ebenfalls am unteren rechten Rand des Bildschirmes klebt, um dann eine für jeden Charakter spezielle Attacke auszulösen.
Und je nach dem welches Partymitglied man im aktiven Team hat, kommen sie mit bestimmten Effekten daher, wie zum Beispiel höheren Angriff, mehr Geld oder Erfahrung. (Der nachfolgende Menüscreen gibt da eine kleine Übersicht)

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Das aktive Team besteht aus drei Mitgliedern, einer von diesen wird zwangsläufig Adol sein, den man nicht austauschen kann. Zwischen den anderen, sofern man sie dann schon hat, kann man beliebig hin und her wechseln. Um erfolgreich einen Kampf für sich zu entscheiden, kann Adol nicht alleine auf seine Stärke vertrauen, denn mit seinem Schwert kommt er nicht gegen alle Gegner an. Doch zum Glück gibt es da ja noch Dogi, den man mal eben als neuen Leader erklären kann, um mit seinen Fäusten Feinde zu vermöbeln, die einen harten Panzer besitzen, denn gegen die sind schwertartige Waffen fast Wirkungslos. Gegen fliegende Gegner hilft dagegen ein Bogen, den aber wiederum ein anderes Teammitglied gebraucht, so darf man in diesem Falle zu Aisha herüberwechseln.
Dieses leichte/mittel/schwere Waffen System sorgt dafür das man darauf angewiesen ist zwischen seinen Leuten aktiv hin und her zu wechseln und jeder der Charaktere ist einem dieser Typen zugeordnet. Nur Adol bildet da eine Ausnahme, wenn man weiter in der Story voranschreitet, kann man ihn Waffen von allen drei Typen kaufen.

Um zu den jeweiligen Dörfern zu kommen, von wo aus man die Drachenaltare erreichen kann, gilt es für PSP Verhältnisse teils weitläufig gestaltende Areastücke zu durchqueren. Ob nun durch Wald oder einer Wüste, in diesem Spiel ist eine ordentliche Vielfalt vertreten und dazu kommen noch die Dungeon die den Elementen entsprechend angeordnet sind. So gilt es einen gigantischen Baum zu erkunden, einen Feuertempel oder ein Unterwasserlabyrinth.
Damit man diese erfolgreich durchqueren kann, findet man oftmals spezielle Items, die man ausrüsten kann, um zum Beispiel über Lava zu laufen oder so leicht zu werden, dass man sich vom Wind treiben lassen kann. Zudem kann man einige dieser Items auch in gewissen Bosskämpfen gebrauchen, in dem der Boss sich beispielsweise kurzerhand dazu entschließt das Kampffeld zu fluten.
(Nachfolgender Screenshot zeigt das über die Lava laufen mittels ausgerüsteten Eiskristall)

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Wo ich auch beim Thema Bossgegner angekommen wäre. Bosse sind in Ys Seven auf keinen Fall auf die leichte Schulter zu nehmen, schon wenn man auf Schwierigkeitsgrad normal spielt (Es gibt Leicht, Normal, Schwer und Albtraum, wenn ich mich recht entsinne), hat man oftmals seine Probleme damit und so können sich Kämpfe solcher Art schon einmal ein wenig in die Länge ziehen. Ein immer aufgefrischten Heiltränkevorrat ist auf jeden Fall dabei zu haben und wenn man das Pech hat und die Heilitems knapp werden, dann hilft nur noch gezieltes Ausweichen und Angreifen um nicht getroffen zu werden.

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Heil und Stärkungsitems kann man übrigens nur begrenzt mitnehmen, je nach Item in einer anderen Stückzahl. Davon ausgeschlossen sind Materialien, die man unter anderem zur Herstellung von Waffen, Rüstungen und Items gebraucht. Diese findet man über ganz Altago verteilt und bisher habe ich das Tragelimit einer Materialart noch nicht herausgefunden, denke aber es ist 999 Stück. Ganz praktisch ist auch, dass die aktiven Teammitglieder darauf eingestellt sind diese Materialpunkte anzulaufen, wenn man in deren Nähe gerät und dann mal eben die Items für einen einsammeln.

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Der zweite Punkt wofür man Materialien braucht sind die Nebenquests, die zwar völlig optional sind, aber mit einigen feinen Belohnungen aufwarten. Von diesen gibt es insgesamt 20 Stück und die meisten bestehen daraus eine bestimmte Sache für einen Bewohner Altagos zu besorgen. Zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an verschiedenen Steinsorten, Samen oder Pflanzen. Nur die letzten drei Quests kommen anders daher und erfordern, dass man drei speziellen Titano den Gar ausmacht.

Von der Grafik her hat das Spiel nun in Gegensatz zu anderen Vertretern auf der PSP nicht ganz so viel zu bieten, trotzdem gerät man ab und an ins Staunen, wenn sich einmal mehr einer der gigantischen Bossgegner vor einen aufbaut.
Um damit auch einmal zum Sound und der Musik zu kommen. Das Spiel kommt fast gänzlich ohne Sprachausgabe aus, einzig wenn man zwischen den Teammitgliedern hin und her Wechseln lassen sie eins, zwei Standartsätze verlauten. Sogar Adol, der ja eigentlich auch keinen wirklichen Text im Spiel hat, außer nach dem Muster „Adol berichtet den König dies und das“, hat seine eigene Stimme. Finde es aber schade das man daraus nicht mehr gemacht hat, aber nichtdestotrotz kommt das Spiel auch ohne Stimmen sehr gut herüber.
Die Musik selbst passt wirklich sehr gut zum Spiel und ist perfekt auf die jeweiligen Gegenden abgestimmt. Besonders die Field Themes und Battle Themes kommen recht rockig und actiongeladen herüber und man kommt nur schwer wieder von diesen Stücken los. In Städten hingegen gibt es meist ruhigere Musik, die aber nicht wirklich aus der Reihe sticht.
Also der Soundtrack kann sich wirklich hören lassen. Es gibt nur sehr wenige Lieder die einem mit der Zeit auf die nerven gehen.

Und damit hoffe ich, ich habe in diesen Text einmal die Punkte untergebracht die Ys Seven ausmachen. Mich hat das Spiel auf jeden Fall durchwegs begeistern können und ich saß an die 40 Stunden daran. Außer dass ich die Charakterlevel nicht aufs Maximum gebracht habe, habe ich in der Zeit aber alles andere erledigen können.
Es hätte ruhig ein wenig mehr Zusatzkram geben können, wie ein Zusatzdungeon oder noch mehr Quests, aber man kann ja nicht alles haben.

Fazit
Ys Seven ist sowohl für Fans, als auch für Ys Neulinge (Wie mich) ein grandioses und vor allem actionreiches Abenteuer was sich sehen lassen kann. Ich würde sogar sagen es ist eines der besten PSP Titel die ich bisher in den Händen gehalten habe und ich kann es nur jedem JRPG Fan weiterempfehlen. Schaut es euch mal an, es lohnt sich auf jeden Fall.

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Das sind meine eigenen Screenshots die ich hierzu verwendet habe, also bitte nicht ohne Erlaubnis weiterverwenden und haltet euch von meinen Ys Ordner auf Photobucket fern, dank meines Spieletagesbuches sind da einige Screens drinne die euch das Spiel vermiesen können. Danke!

Weil mir gerade der Sinn danach steht, gibt es hier noch ein paar weitere Bilder:

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